Die Organisation KINDERN EINE CHANCE, die 2008 in Innsbruck als kleine private Initiative begann, ist heute die größte Hilfsorganisation, die in Österreich rein ehrenamtlich arbeitet. In Uganda hingegen zählt sie 420 hauptamtliche, ausschließlich lokale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
An 14 Standorten werden Kindergärten, Schulen, Lehrwerkstätten, Lehrbauernhöfe, aber auch 6 Behinderteneinrichtungen, eine Schule für gehörlose Kinder und eine Ausbildungsstätte für Elementarpädagog:innen betrieben. Über 5.000 ugandische Kinder besuchen die Einrichtungen von KINDERN EINE CHANCE in Uganda. „Bildung ist der Schlüssel zur Entwicklung“, so das Credo der beiden Gründer Stefan Pleger und Gabi Ziller, die ergänzen: „Wir werden wahrscheinlich nicht die Welt verändern, aber wir wollen KINDERN EINE CHANCE geben, ihre eigene kleine Welt zu ändern.“
„Anfänglich stand das Patenkinder-Programm im Vordergrund, durch das wir Kindern die Schulgebühren finanzieren konnten. Doch die Qualität der Schulen im ländlichen Raum war größtenteils sehr schlecht. So begannen wir, eigene Kindergärten und Schulen zu bauen. Um die Qualität des Lehrpersonals zu heben, starteten wir unser eigenes College für Elementarpädagog:innen. Um Kinder mit Behinderung optimal fördern zu können, haben wir bereits 2012 die erste Behinderteneinrichtung eröffnet. Heute sind es sechs Einrichtungen und in unseren Regelschulen ist die Integration von Kindern mit Behinderung mittlerweile eine Selbstverständlichkeit“, skizzieren Stefan Pleger und Gabi Ziller die rasante Entwicklung des Vereins.
Doch auch über den Betrieb der zahlreichen Bildungseinrichtungen hinaus hat die Organisation eine Vielzahl an Projekten aufgebaut. So konnte etwa durch ein Schulausspeisungsprogramm für 17.000 Kinder an staatlichen Schulen die Anwesenheit von Kindern und Lehrpersonen signifikant erhöht werden. Desweiteren ermöglicht ein Programm für HIV positive Kinder etwa 150 Kindern und ihren 90 Müttern regelmäßige medizinische Behandlung.
Ein Berufsbildungszentrum bildet Lehrlinge in unterschiedlichsten Handwerksberufen aus. Die Ausbildung ist speziell darauf ausgerichtet, dass die Lehrlinge im ländlichen Raum Arbeit finden und mithelfen können, die Lebensbedingungen am Land zu verbessern, um auch der Landflucht entgegenzuwirken. So werden beispielsweise Brunnentechniker ausgebildet, die mit ihren Ausbildnern hunderte von Brunnen in der Region regelmäßig warten und reparieren. Elektrikerlehrlinge bauen Solarpumpanlagen auf, und Installateure ganze Wassersysteme für Dorfgemeinschaften. Die Arbeit von KINDERN EINE CHANCE in Uganda orientiert sich nicht an europäischen Vorstellungen was gebraucht werden könnte, sondern es sind die existenziellen Bedürfnisse der Menschen vor Ort, die die Ziele der Arbeit vorgeben.
Betty Nabulimu, einst selbst unterstützte Jugendliche, leitet heute als Geschäftsführerin das Team der 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort. Anlässlich der 15-Jahr Feier am 21.4. 2023 ist sie mit 3 Kolleginnen in Tirol. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, was es heißt, unterstützt zu werden. Und ich bin allen Unterstützer:innen unheimlich dankbar, denn nur durch die Hilfe aus Österreich ist es uns möglich so vielen Kindern in Uganda zu helfen, dem Kreislauf aus Armut, mangelnder Bildung und Elend zu entkommen“, so Nabulimu.
KINDERN EINE CHANCE trägt das Spendengütesiegel. In Österreich arbeiten alle Vereinsmitglieder ehrenamtlich und so werden 100% der Spendengelder in Uganda ausgegeben. Wer noch mehr über die Arbeit von KINDERN EINE CHANCE erfahren will, oder die Arbeit der Organisation unterstützen möchte, findet alle Informationen auf www.kinderneinechance.at.
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