Einer der weltweit größten Swarovski Stores überrascht mit neuer Kunstinstallation

Beheimatet in historischen Gemäuern der Altstadt, steht der Swarovski Kristallwelten Store Innsbruck für ein Einkaufserlebnis mit Kunstgenuss. Die Berliner Lichtkünstlerin Susanne Rottenbacher hat nun seiner Innenfassade mit der Installation „Lily Pond“ ein neues Gesicht gegeben. Ihre Inspiration: Ein Innsbrucker Gasthaus und die Malereien von Claude Monet.

Datum: 14.09.2019
Ort: Herzog-Friedrich-Straße 39, 6020 Innsbruck
Ressorts: Architektur, Design, Kunst
Kunde: D. Swarovski Tourism Services GmbH

Er ist an einem geschichtsträchtigen Ort angesiedelt: Der Swarovski Kristallwelten Store Innsbruck liegt nur wenige Schritte vom Goldenen Dachl entfernt, in einem denkmalgeschützten Gemäuer mit Geschichte. Das alte, schmiedeeiserne Wirtshausschild und das beeindruckende Tonnengewölbe erinnern noch immer daran, dass die Räume, vormals als Gasthaus „Die Goldene Rose“ bekannt, so manches zu erzählen hätten. Nach Übernahme der D. Swarovski Tourism Services GmbH vor nunmehr 19 Jahren wurden die Räumlichkeiten kontinuierlich mit künstlerischem Leben erfüllt. Besucher aus aller Welt finden die funkelnden Produktwelten von Swarovski neben Installationen bedeutender Gegenwartskünstler. An Spitzentagen begrüßen Mitarbeiter aus rund 30 verschiedenen Nationen bis zu 4.000 Besucher in einem der größten Swarovski Stores der Welt. Bis vor kurzem beeindruckte das interaktive Kunstobjekt PARS PRO TOTO aus dem Werkzyklus IM FACETTENREICH des Tiroler Künstlers Thomas Feuerstein die Besucher im zweigeschossigen Luftraum. Diesen prominenten Platz nimmt nun die Lichtinstallation „Lily Pond“ der renommierten deutschen Künstlerin Susanne Rottenbacher ein.

„Menschen wollen der Sinnlichkeit nachgehen, und das Licht soll sie dabei führen.“
So beschreibt die Künstlerin Susanne Rottenbacher ihre Vision von dem, was die Lichtinstallation „Lily Pond“ beim Betrachter auslösen soll. Die Seerosenlandschaft aus fünf Rosen, kristallinen Blättern und pastellfarbenen Ranken ist mit 800.000 Swarovski Kristallen besetzt und erklimmt seit 13. September 2019 den Luftraum des Swarovski Kristallwelten Stores am Eingang der Innsbrucker Altstadt. Ein Seerosenteich in der Vertikalen mag ungewöhnlich anmuten, diese gedankliche Herausforderung hat die Berliner Lichtkünstlerin jedoch raffiniert gelöst: „Statt einer glatten Wand, diese historische Innenfassade zu gestalten, die tiefen Fensternischen mit Spiegelungen zu einer reflektierenden Wasserlandschaft zu verwandeln – welch ein Glück sind diese Unregelmäßigkeiten.“ Generell geht Susanne Rottenbacher besonders sorgsam mit der Geschichte des Hauses um, das sie mit ihrer Lichtinstallation kunstvoll bereichert. Die Inspiration zum Seerosenteich kommt vom „Gasthaus zur Goldenen Rose“, welches bis 1985 im Haus in der Herzog-Friedrich-Straße 39 beheimatet war. Die Lichtkünstlerin zeichnet mit fünf Seerosen – „die majestätische Königin der Rosen“ – eine Landschaft, die das Gefühl von Bewegung vermittelt, obwohl sie statisch bleibt.

Perfekte Symbiose von Licht und Kristall
Carla Rumler, Cultural Director Swarovski und Kuratorin der Swarovski Kristallwelten, ist begeistert von der Wirkung der neuen Lichtinstallation: „Kristall wird erst durch Licht zum Leben erweckt und kann somit seine ganze Magie entfalten. Susanne Rottenbacher zeigt, wie sie mit dem Medium Licht Geschichte aufgreift, neu interpretiert und dadurch dem Swarovski Kristallwelten Store Innsbruck eine neue Facette verleiht.“ Unmittelbar erkennbar ist die Verwandtschaft der Materialien zum Kristall: Geschliffene Kanten, schimmernde, prismatische Effekte durch folierte Acrylglas-Flächen, pastellfarbene Lichtschläuche und Spiegelungen funkeln im Wechselspiel mit den verwendeten Crystal Rocks Kristallen. Man meint, eine gewisse Musikalität im Licht zu verspüren, ein leichtes Rauschen stellt sich ein, wenn sich das Licht im Raum ausbreitet.

Über Susanne Rottenbacher
Susanne Rottenbacher (*1969, Göttingen) studierte Bühnenbild am Barnard College der Columbia University New York und absolvierte einen Master of Science mit dem Schwerpunkt Licht an der Bartlett School of Architecture and Planning, London. Sie arbeitete als Bühnenbildnerin an der Deutschen Oper Berlin und als Lichtbildnerin für das Büro ''Licht Kunst Licht''. In diesem Kontext konzipierte sie unter anderem das Licht-Design des deutschen Bundeskanzleramts und der Regierungsneubauten. Seit 2004 ist sie als freie Lichtkünstlerin tätig. Susanne Rottenbacher schafft raumgreifende Installationen aus skulpturalen Elementen, die sich am besten als Licht-Farbkörper beschreiben lassen. Ihre Skulpturen sind von großer Leichtigkeit und Transparenz geprägt und verändern sich im Dialog mit dem Umgebungsraum und den Tageszeiten.

Rottenbacher erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter das Artist-in- Residence-Stipendium des Centre of Contemporary Art, CCA, Andratx Mallorca (2016), den 1. Preis, Kunst am Bau C.O.R. Düsseldorf (2013), den IIDA Award of Merit, IESNA für die Lichtplanung des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses, Bundestag, Berlin (2005), sowie das Josephine Paddock Stipendium der Columbia University New York (1991).

Unter ihren Ausstellungspräsentationen finden sich u.a.:
2018: solo: Schaufensterausstellung des Hauses am Waldsee im Bikini Berlin, „The Twist 01“
2018: solo: „Disassembly“, Box Freiraum, Berlin
2017: 57th Biennale di Venezia, unpainted - art in the digital age, guest of Body and Soul Performance Art (Collateral Event), Palazzo Pisani, Venedig
2017: „Signal, Lichtkunst aus der Sammlung Robert Simon“, Kunstmuseum Celle
2016: „The Difference between Sunrise and Sunset”, Schloss Tüssling
2016: „Unpainted LAB 3.0.“, Kesselhalle München
2016: „deLight“, Galerie FeldbuschWiesner, Berlin
2015: solo:11m2 Projektraum, Berlin
2014: solo: Galerie Teapot, Köln
2014: Art Dubai, Salsali Private Museum, Dubai
2014: „Scheinwerfer, Lichtkunst in Deutschland im 21. Jahrhundert”, Kunstmuseum Celle
2013: The Prague Contemporary Art Festival, GASK gallery, Prag


O-Ton Stefan Isser

O-Ton Carla Rumler

O-Ton Susanne Rottenbacher