Thomas
Larcher, international renommierter Komponist und künstlerischer Leiter
von „Musik im Riesen“, pflegte mit Werner Pirchner (1940–2001) eine
enge Freundschaft und musikalische Verbindung: „Er ist immer noch so
präsent in den Herzen und Köpfen vieler Musiker und Zuhörer. Er war ein
großartiger Jazzmusiker, ein faszinierender Komponist, ein Enfant
terrible, ein gesellschaftlicher Aufrührer und Nachdenker, und das Ganze
zusammen war das sogenannte Original Werner Pirchner. Er war jemand,
der einfach wirklich musikalisch etwas zu sagen hatte, und das ist ganz
selten.“ Pirchner, das erzählt Larcher oft, habe ihm musikalisch viel
Unbekanntes eröffnet. Seine Plattensammlung war umfangreich und
vielfältig, Gästen spielte er abende- und nächtelang Jazzplatten,
Klassik aus allen Epochen, aber auch traditionelle Musik aus der ganzen
Welt vor. Das passte gut zusammen: Auch Larcher hält Augen und Ohren
offen, hegt ein tief gehendes Interesse für Musik, Literatur, Film und
andere Künste und lässt diese Vielfalt auch in die Programme von „Musik
im Riesen“ einfließen.
Musik für Ensemble und für Klavier solo
Am
13. Februar 2020 wäre Werner Pirchner 80 Jahre alt geworden. Seine
Musik ist voller schöner Melodien und reich an Einfällen, sie ist
fröhlich, unterhaltsam, ernst, traurig, lebt von mitreißenden Grooves
und melancholischer Poesie. Das Kammermusikfestival „Musik im Riesen“
erinnert an ihn in zwei Konzerten am 21. und am 24. Mai 2020. Im
Eröffnungskonzert am 21. Mai um 20 Uhr im Haus der Musik in Innsbruck
dirigiert Kasper de Roo, auch er ein Wegbegleiter Pirchners, das
Ensemble Windkraft – Kapelle für Neue Musik und I Virtuosi Italiani. Die
„Kammer-Symphonie – Soirée Tyrolienne PWV 16“ komponierte Werner
Pirchner 1980 als Theatermusik zu einem Stück von Otto Grünmandl, 1984
instrumentierte er sie für das Ensemble Kontrapunkte neu.
Wie
groß die Bandbreite von Pirchners Schaffen ist, wird anhand einer
weiteren Komposition im selben Konzert deutlich. Wo die Kammer-Symphonie
auf den Klangkörper eines Kammerorchesters setzt, schöpft die
„Birthday-Serenade PWV 34“ die Vielfalt des Klavierklangs aus. Die
Uraufführung lag 1988 in den Händen von Thomas Larcher, 2020 tritt der
junge Pianist Michael Schöch an, um diesen Geburtstagsgruß an Pirchner
zum Klingen zu bringen. Schöch ist es auch, der im Rahmen des
diesjährigen Masterclass-Programms „Impuls“ bei „Musik im Riesen“ mit
Klavierschülern der Musikschule Wattens Klavierstücke aus Werner
Pirchners Sammelwerk „Noten für die Pfoten PWV 60“ einstudiert. Das
Ergebnis dieser intensiven Probenarbeit ist am 18. Mai 2020 um 19:30 Uhr
im Forum der Swarovski Kristallwelten bei freiem Eintritt zu hören.
Das erste Klaviertrio bei „Musik im Riesen“
Das
Klavier war aber nicht nur Soloinstrument in Pirchners Œuvre, er
widmete sich auch mit Hingabe dem Klaviertrio. Die bedeutende Rolle, die
diese Gattung in Werner Pirchners Schaffen spielte, wird bei „Musik im
Riesen“ in einer Matinee am 24. Mai 2020, 11 Uhr, gewürdigt. Dazu hat
Thomas Larcher zum ersten Mal ein Klaviertrio eingeladen. Das Eggner
Trio spielte 2016 eine CD mit allen Klaviertrios von Werner Pirchner
ein. Eines davon, „Wem gehört der Mensch …? PWV 31“ von 1988, setzt es
bei seinem Auftritt im Swarovski Business Building Brandtgut in
Beziehung zu Werken von Bedřich Smetana, Haimo Wisser und Robert
Schumann.
Weitere Informationen zum Programm von „Musik im
Riesen“ 2020 unter kristallwelten.com/musik. Tickets erhältlich bei
allen oeticket Vorverkaufsstellen, im oeticket Center Innsbruck, Tel.
+43 512 341034, und auf oeticket.com.
O-Ton Thomas Larcher: Über Werner Pirchner und seine Beziehung zu ihm.
O-Ton Thomas Larcher: Über die Bedeutung Werner Pirchners für das
Kulturleben in Tirol.
O-Ton Thomas Larcher: Über die Programmierung von „Musik im Riesen“ zu
Ehren von Werner Pirchner.
O-Ton Thomas Larcher: Über die Werke von Werner Pirchner, die im Rahmen
von „Musik im Riesen“ 2020 aufgeführt werden.